Wechsel in der Geschäftsführung des ASB im Saarland
In einer Feierstunde hat sich die ASB-Familie am Samstag, 28. Juni 2025 von seinem langjährigen Landesgeschäftsführer Bernhard Roth verabschiedet. Der 67jährige ist ab Juli im wohlverdienten Ruhestand.
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Seine Nachfolge in der Landesgeschäftsführung hat Sabine Schreiner übernommen. Sie führt ab sofort auch die ASB-Sozial- und Pflegedienste gGmbH. Samariterin Sabine Schreiner ist bereits seit 2008 für den ASB tätig, ab 2011 war sie die Stellvertreterin von Bernhard Roth. Der Rheinland-Pfälzer Thomas Eibel, der von Bernhard Roth die Geschäftsführung der gem. Heimbetriebsgesellschaft des ASB mbH und der ASB Saar Service GmbH übernommen hat, ist hingegen neu zum ASB gestoßen.
Bernhard Roth hinterlässt seinen Nachfolgern ein gut bestelltes Haus. Zu den Einrichtungen und Diensten, die er in seiner 26jährigen Schaffenszeit neu aufgestellt oder aufgebaut hat, zählen u. a. der ASB-Rettungsdienst inklusive Hausnotruf, moderne Service-Wohnangebote für Senioren, ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Wohn- und Betreuungsangebote für psychisch erkrankte Erwachsene und die ASB-Schulsozialarbeit.
Keine Angst vor großen Herausforderungen, Gestaltungswille und vorausschauendes Denken zeichnen Bernhard Roth aus. Ohne diese Geschicke hätte er sich 1999 wohl kaum dazu entschieden, die Geschäftsführertätigkeit zu übernehmen. Denn der ASB im Saarland befand sich damals in einer wirtschaftlichen Schieflage.
Um den Verband mit finanzieller Hilfe des ASB-Bundesverbandes strategisch neu aufzustellen, mussten viele unangenehme Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. „Ich musste verlustreiche Projekte und Einrichtungen schließen oder an Mitbewerber abgeben. Dass mir Mitarbeitende in dieser Situation mit Skepsis oder gar Wut begegneten, konnte ich nachvollziehen. Deshalb war mir der Dialog wichtig. Ich wollte sie von den Sanierungsmaßnahmen überzeugen. Die erfolgreiche Sanierung wäre ohne das Vertrauen und das Engagement der Mitarbeitenden nicht möglich gewesen“, resümiert Bernhard Roth.
Mitarbeitende als ein Schlüssel zum Erfolg
Zu den wichtigen Meilensteinen der Sanierung zählt der ehemalige Geschäftsführer daher ausdrücklich den Abschluss des ersten Tarifvertrags mit ver.di am 09.06.1999. Die Tarifparteien setzten damit ein Zeichen für Beschäftigungs- und Lohnsicherheit. Und mit der Einführung von jährlichen Sonderzuwendungen wurden sowohl die Mitarbeiterleistung als auch der wirtschaftliche Erfolg des eingeschlagenen Kurses gewürdigt.
Die Personalakquise ist heute erfolgsentscheidend. Deshalb rät Bernhard Roth seinen Nachfolgern, bestehende Ausbildungskapazitäten auszuschöpfen, die Einrichtungen für Praktikanten offen zu halten und weiter für die Freiwilligendienste zu werben. Auch dürfe nicht nachgelassen werden, gegenüber Politik und Gesellschaft mehr Wertschätzung für die sozialen Berufe einzufordern. Nur so könne sich das Ausbildungsinteresse zugunsten dieser Berufe verschieben.
Parallel müsse die Mitarbeiterbindung gefördert werden. „Deshalb haben wir den Abschluss des zweiten ASB-Tarifvertrags proaktiv verfolgt. Das Tarifwerk, das wir im vergangenen Jahr mit ver.di abgeschlossen haben, berücksichtigt die individuellen Erfordernisse unserer Fachbereiche und schafft klare Rahmenbedingungen in Bezug auf Qualifizierung, Arbeitszeit, Entgelt und Urlaub“, erklärt Samariter Roth zufrieden.
Zukunftssicherung durch Qualifizierung von Nachwuchskräften
Als Arbeitgeber könne der ASB Deutschland e. V. zudem mit einer eigenen Bildungseinrichtung punkten. Das ASB-Bildungswerk in Köln sichere die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeitenden und die Förderung von Nachwuchsführungskräften auf qualitativ hohem Niveau. Zudem sorge die Bildungseinrichtung für die fachliche Qualifizierung der ehrenamtlichen Nachwuchskräfte.
Haupt- und Ehrenamt – eine besondere Partnerschaft
Denn der ASB braucht das Miteinander von Haupt- und Ehrenamt. „Die Geschäftsführertätigkeit beim ASB ist etwas Besonderes. Ich habe die hauptamtlich Mitarbeitenden stets sehr geschätzt und ebenso großen Respekt für das ehrenamtliche Engagement der Samariter und Samariterinnen empfunden. Das Ehrenamt sorgt für Zusammenhalt innerhalb unserer Gesellschaft. Allen ehrenamtlich Aktiven ist gemein, dass sie den Leitspruch des ASB, «Wir helfen hier und jetzt», verinnerlicht haben. Sie sind unbeschwert kreativ, wodurch geniale Hilfsangebote wie der ASB-Wünschewagen geboren werden. Ab und an führt der Einwand der Geschäftsführung dazu, dass eine Idee verworfen wird, weil sie gut gemeint aber in betriebswirtschaftlicher oder rechtlicher Hinsicht nicht zu realisieren ist. Das war in meiner Dienstzeit aber die Ausnahme. In der Regel fanden wir gemeinsam eine tragfähige Lösung“, so Roth.
Herzliche Empfehlung zum Abschied: Bleibt am Puls der Zeit und kreativ!
Auf die Frage, was der scheidende Geschäftsführer seinem Verband für die Zukunft wünscht, antwortet er spontan als Betriebswirt: „Stabile Mitgliederzahlen, ein nachhaltiges Controlling und solide Finanzen.“ Und als Samariter ergänzt er: „Ebenso wichtig ist, dass haupt- und ehrenamtliche Kräfte vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dann können wir uns den Herausforderungen, vor denen wir z. B. wir aktuell im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz stehen, mutig stellen.“ Und schließlich wünscht er sich, dass der Pioniergeist erhalten bleibt: „Die kongruente Beziehungspflege ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Pflegeeinrichtungen. Und mit dem ASB-Seniorendorf in Kirkel haben wir eine zukunftsfähige Wohnform für Senioren kreiert, die aktuell in St. Wendel und hoffentlich auch bald in Merchweiler realisiert wird. Deshalb, liebe Samariter und Samariterinnen, habt weiterhin den Finger am Puls der Zeit und bleibt kreativ!“